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Herausforderung angenommen

Durch das Deutschlandstipendium Geförderte an der Technischen Universität Dresden generierten zusätzliche Stipendienmittel in Höhe von 45.000 Euro: Sie traten mit ehemaligen Mitstipendiatinnen und -stipendiaten in einer Challenge gegen drei Unternehmen an.

Das ist mutmaßlich einmalig in Deutschland: Unternehmen und Stipendiatinnen und Stipendiaten motivierten sich gegenseitig bei der „DSTIP-Challenge zum Jubiläum – Gemeinsam schaffen wir das!“ an der TU Dresden. Die ehemaligen und aktuellen Geförderten hatten sich gemeinsam vorgenommen, mindestens 9.000 Euro zu spenden. Die drei Herausforderer (die Wirtschaftskanzlei POELLATH, die GK Software SE und die STH Stahlverarbeitung Hoffmann GmbH) sagten zu, ab diesem Betrag auf 18.000 Euro zu verdoppeln und für jeden weiteren gespendeten Euro noch einen draufzulegen. Hinzu kam dann noch der Anteil des Bundes, denn die Deutschlandstipendien werden jeweils zur Hälfte vom Bund und von privaten Fördernden getragen.

Am Ende war es ein Herzschlagfinale. Noch drei Tage vor Ende der Challenge waren erst 8.000 Euro zusammengekommen. Dann legten sich die Ehemaligen und die aktuell Geförderten nochmal richtig ins Zeug, motiviert von dem Gedanken, dass weitere akademische Nachwuchskräfte durch das Deutschlandstipendium in den Genuss der Unterstützung kommen würden. Viele kleine Beiträge und ein ausgeprägter Gemeinschaftsgedanke haben Großes möglich gemacht: Am letzten Tag der Challenge wurde das ursprüngliche Ziel mit 11.250 Euro sogar noch weit übertroffen. Mit dieser Summe und den Anteilen der Herausforderer und des Bundes ist es möglich, ab dem Wintersemester zwölf zusätzliche Studierende mit dem Deutschlandstipendium zu fördern und ihre hohe Leistungsbereitschaft und ihr Engagement zu würdigen. 

„Jeder kann einen Beitrag fürs Allgemeinwohl leisten“

„Ich finde es fantastisch, dass jeder Euro, den ich einsetze, verdoppelt wird – das ist doppelter Benefit“, sagt Michael Keschka, der 1.800 Euro gespendet hat. Der ehemalige Student der Verfahrenstechnik hat es zu seiner Studienzeit als Entlastung empfunden, durch das Deutschlandstipendium finanziell unterstützt zu werden. „Ich fühle mit den aktuellen Studis, die oft coronabedingt nicht jobben können“, nennt er einen weiteren Grund für seine Großzügigkeit. Ein „Ersttäter“ als Spender ist Michael Keschka übrigens nicht. Selbst als Student mit knapp bemessenem Budget hat er seinen finanziellen Mitteln entsprechend gegeben. „Jeder kann einen Beitrag für das Allgemeinwohl leisten – und sei er noch so winzig“, meint er. „Mir geht es gut, ich habe selbst durch das Deutschlandstipendium Unterstützung erfahren, deshalb möchte ich der Gesellschaft etwas zurückgeben“, sagt er. Zudem sei es ein gutes Gefühl, zum Aufbau des Netzwerks Deutschlandstipendium beizutragen.

„Matching mit Goldrand“

Das will auch Dr. Georg Greitemann, Frankfurter Partner der Kanzlei POELLATH und Urheber dieser Idee. Für den Rechtsanwalt ist diese „Challenge“ ein „Matching mit Goldrand“: Auf diese Weise werde für alle Spenderinnen und Spender das Prinzip des Deutschlandstipendiums – also das „Matching“ von einem Euro aus privaten Mitteln mit einem Euro aus öffentlichen Mitteln – noch einmal erweitert. Die Botschaft der Challenge lautet: Für jeden gespendeten Euro legen zunächst die „Matching“-Partner einen Euro drauf und dann wird die Gesamtsumme noch einmal vom Staat verdoppelt. „Das wirkt extrem motivierend für beide Seiten und gibt einen zusätzlichen guten Grund, in das Programm zu investieren“, sagt der Rechtsanwalt und Förderer.

Idee soll sich in Deutschland verbreiten

Die Kanzlei hat knapp die Hälfte der 11.250 Euro auf Seiten der „Matching“-Partner übernommen und wäre sogar bereit dazu gewesen, eine Spende von bis zu 22.500 Euro zuzusagen, damit hätten bis zu 50 neue Stipendien finanziert werden können. „Dass nun zwölf neue Stipendien ermöglicht werden, ist auch schon ein tolles Ergebnis“, sagt Dr. Georg Greitemann. Er wirbt gerade auch an anderen Hochschulen dafür, die Challenge nächstes Jahr durchzuführen. „Mein Wunsch wäre es, die Idee der ,Matching- Challenge‘ für Deutschlandstipendien so zu verbreiten, dass (fast) jede Hochschule von sich aus eine solche ,Challenge‘ durchführt“, sagt er. Abgesehen davon, dass mit den zusätzlichen Stipendien die Finanzlage der Geförderten verbessert wird, gefällt ihm der nachhaltige Gedanke des „spendeninduzierten Empowerments“, also, dass aus ehemaligen Empfängerinnen und Empfängern von Stipendien nun Spenderinnen und Spender werden. „Die ,Matching-Challenges‘ sind eine sehr eindeutige und glaubwürdige Art, die eigene Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Sie stärken zudem die Bindung der aktuellen und ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten an ihre Hochschule und helfen den Hochschulen, mit der Zeit eine schlagkräftige interne Basis für ihre Fundraising-Aktivitäten aufzubauen“, erläutert der engagierte Spender.

Stand: Dezember 2021