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Jahresveranstaltung 2014

Das Thema Bildungsförderung reicht immer weiter in die Mitte der Gesellschaft hinein. Daran trägt das Deutschlandstipendium einen großen Anteil. Der Ausbau der Förder- und Netzwerkwerkkultur stand im Mittelpunkt der dritten Jahresveranstaltung.

"Fördern – Gewinnen – Begeistern"

Das Thema Bildungsförderung reicht immer weiter in die Mitte der Gesellschaft hinein. An dieser Entwicklung trägt das Deutschlandstipendium einen großen Anteil. Das Netzwerk wächst. Der weitere Ausbau der Förder- und Netzwerk-kultur stand im Mittelpunkt der dritten Jahresveranstaltung des Deutschlandstipendiums am 8. Juli in Berlin.

„Gerade einmal drei Jahre alt und schon so groß.“ Das Kind, von dem hier die Rede ist, ist das Deutschlandstipendium. 19.740 Studierenden kam die partnerschaftliche Förderung durch Bund, private Förderer und Hochschulen allein im vergangenen Jahr zugute. Unter den rund 300 aus der ganzen Bundesrepublik angereisten Hochschulvertretern, Förderern und Stipendiaten herrscht einhellig Freude darüber, wie schnell sich das neue Stipendienprogramm etabliert hat. „Man kann wirklich von guten Nachrichten sprechen“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka zur Eröffnung der Jahresveranstaltung. Das starke bürgerschaftliche Engagement und die Netzwerkarbeit der Hochschulen hätten dem Stipendienprogramm neben den etablierten Begabtenförderwerken in nur drei Jahren zu beachtlicher Größe verholfen. Mehr als 6.000 feste Förderer unterstützten das Deutschlandstipendium. 

Jahresveranstaltung 2014, Talkrunde
Über die Perspektiven der Bildungsförderung diskutieren v. l. n. r.: Ulrich Grothus (Deutscher Akademischer Austauschdienst), H. Maximilian Mehdorn (Familie Mehdorn Stiftung), Kerstin Wagner (Deutsche Bahn AG), MinDir Matthias Graf von Kielmansegg (BMBF), Malte Diers (N2M Architektur & Stadtplanung GmbH) und Angela Elis (Moderatorin der Veranstaltung). ©  Foto | Tom Maelsa für das BMBF 2014

„Es bringt uns beim Thema Bildungsgerechtigkeit voran“

„Es beteiligen sich auch kleinste Unternehmen, deren Engagement hoch einzuschätzen ist“, hob die Bundesbildungsministerin hervor. Durch das Deutschlandstipendium habe sich eine neue Stipendienkultur etabliert, welche die Stipendiaten nicht nur an ihrer Leistung messe, sondern auch besondere Bildungshürden berücksichtige und Studierenden gute Möglichkeiten biete, sich zu vernetzen. „Es ist ein Instrument, das uns beim Thema Bildungsgerechtigkeit voranbringt“, fasste Bundesbildungsministerin Johanna Wanka zusammen. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, blickte in seiner Keynote von außen auf die neue Stipendienkultur. „Weltweit herrscht ein Kampf um die Talente. Talentmanagement gehört inzwischen zu den wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft und braucht eine neue Förderkultur. Das Deutschlandstipendium trägt in besonderer Weise dazu bei, weil es für ein Gefühl der Verbundenheit mit der Hochschule sorgt.“ 

„Ein Mentor für jeden Studierenden“

Die Verbindung zur Hochschule ist auch für die privaten Geldgeber interessant. Wie für Sebastian Stietzel, den Gründer der Ticketing-Company TiXOO AG: „Gerade für kleine Unternehmen ist das Deutschlandstipendium ein wunderbares Instrument, um überhaupt Kontakt zu den Hochschulen und zu jungen Talenten zu bekommen.“ Kerstin Wagner, Leiterin Personalgewinnung der Deutschen Bahn AG, sieht im Deutschlandstipendium ein ideales Instrument der individuellen Begabtenförderung: „Wir fördern die Talente nicht nur monetär. Wir haben auch einen Mentor für jeden Studierenden.“ Immer mehr kleine wie große Förderer bieten den Stipendiatinnen und Stipendiaten über die finanzielle Unterstützung hinaus auch die Möglichkeit von Werksbesichtigungen und Schulterblicken. Manche haben ganze Begleitprogramme entwickelt. 

„Ich bin erstaunt, wie viele originelle Formate entwickelt wurden.“

Die Hochschulen stehen den Förderern dabei nicht nach. „Ich bin erstaunt, wie viele originelle Formate entwickelt wurden“, sagte Volker Meyer-Guckel vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Im vergangenen Jahr prämierte der Stifterverband drei Hochschulkonzepte zur ideellen Förderung. An der Goethe-Universität Frankfurt am Main etwa entstand das Projekt „UNI: hautnah“. Hier schlüpfen die Deutschlandstipendiaten selbst in Mentorenrollen und stellen die Universität an den Schulen vor. Ein neues Forschungsformat entwickelte die Humboldt-Universität zu Berlin. In den „Themenklassen“, etwa zu dem Bereich „Altern und Alter“, arbeiten jeweils 15 Stipendiatinnen und Stipendiaten verschiedener Fachrichtungen zusammen. Die Schering Stiftung zählt zu den Unterstützern des Projekts.

„Die Stipendiaten sind die Förderer von morgen“

Jahresveranstaltung 2014, Stipendiatin
Pia Büxe (Deutschlandstipendiatin) berichtet von ihren Erfahrungen mit dem ideellen Förderprogramm der Stiftung Studienfonds OWL. ©  Foto | Tom Maelsa für das BMBF 2014

Sonja Kießling von der Schering Stiftung hält gerade den interdisziplinären Austausch für wichtig: „Innovation entsteht im Austausch von Kunst und Wissenschaft. Hier haben die Studierenden die Chance, sich zu vernetzen und selbstständig zu forschen. Eine ganze Klasse zu fördern, ist der Traum eines Förderers.“ Stipendiaten wie Pia Büxe wissen gerade diese Möglichkeiten zu schätzen. „Auf diese Weise bekommen wir Einblicke und Kontakte, die wir sonst nicht hätten“, sagt die Psychologie-Studentin der Universität Bielefeld, die persönlich an ihrem Gymnasium für das Programm wirbt. „Die besten Botschafter für das Deutschlandstipendium sind die Stipendiaten selbst. Sie sind die Förderer von morgen“, bringt es Andreas Hergaß auf den Punkt. Der Geschäftsführer eines Energieversorgungsunternehmens berät als Mentor Stipendiatinnen und Stipendiaten an der Frankfurter Goethe-Universität. „Das Deutschlandstipendium schafft eine neue Kultur der Wertschätzung“, meint Nikolaus Risch, Präsident der Universität Paderborn. „Die Stipendiaten tragen das später weiter.“