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„Wir möchten etwas zurückgeben“

Zwei Beispiele dafür, wie nachhaltig das Deutschlandstipendium wirkt. Die Universität Vechta verzahnt das Deutschlandstipendium mit der Alumni-Arbeit. Das Netzwerk Deutschlandstipendium Karlsruhe e.V. bietet ein ideelles Förderprogramm – getragen von ehemaligen Geförderten.

Zwei Beispiele dafür, wie nachhaltig das Deutschlandstipendium wirkt. Die Universität Vechta verzahnt das Deutschlandstipendium mit der Alumni-Arbeit. Das Netzwerk Deutschlandstipendium Karlsruhe e.V. bietet ein ideelles Förderprogramm – getragen von ehemaligen Geförderten.

Welche Chancen das Deutschlandstipendium auch für die professionelle Alumni-Arbeit bietet, hat die Universität Vechta (Niedersachsen) ausgelotet. Henning Kreutzhecker, inzwischen persönlicher Referent der Präsidentin der Hochschule, hat vorher als Programmverantwortlicher das Deutschlandstipendium betreut. Dabei hat er seine Kenntnisse aus dem Managementstudium gleich an seiner Hochschule anwenden können, um mit Marketinginstrumenten das Deutschlandstipendium noch bekannter zu machen. Dafür wurde die Betreuung aller Themen rund um das Deutschlandstipendium institutionalisiert und einer festen Ansprechperson die Verantwortung dafür übertragen. „Wir begreifen das Deutschlandstipendium als Aushängeschild, mit dem wir unser Alumni-Netzwerk stärken können“, beschreibt Henning Kreutzhecker die Bedeutung des Stipendienprogramms für die Ehemaligenarbeit der Hochschule. 

Erfolgsgeschichten des Deutschlandstipendiums

Er wurde selbst während des Studiums durch das Deutschlandstipendium gefördert. Um das Alumni-Netzwerk dichter zu knüpfen, setzt die Universität Vechta aufs „Storytelling“. Erzählt werden Erfolgsgeschichten der ehemaligen Geförderten, etwa in Alumni-Porträts in den Sozialen Medien oder im Jahrbuch Deutschlandstipendium. Im Jahrbuch stellt sich auch die Riege der Fördernden vor, unter anderem viele Stiftungen und Unternehmen in der Region Oldenburger Münsterland. Gemeinsam wird die Einbeziehung der Alumni auch als Mittel verstanden, das Fachkräfte nach der akademischen Ausbildung im ländlichen Raum hält.

Die ehemalige Deutschlandstipendiatin Luisa Olberding beispielsweise ist in Steinfeld (Landkreis Vechta) aufgewachsen und kam für das Lehramtsstudium an die Universität Vechta. Inzwischen ist sie Lehrerin an der Grundschule Harztorwall in Wolfenbüttel für die Fächer Mathematik und Sachunterricht. „Das Deutschlandstipendium hat Ruhe in mein Studium gebracht. Ich konnte mich auf das Wesentliche konzentrieren, mir Zeit für meine Bildung nehmen und Literatur anschaffen“, schildert die Lehrerin, die als Alumna Gesicht zeigt und für die Uni Vechta wirbt. Für die Zukunft plant die gebürtige Steinfelderin wieder im Oldenburger Münsterland eine Heimat zu finden.

Vechtaer Alumni zeigen Gesicht in den Sozialen Medien

Auch Jan-Hendrik Stockmann ist in der Heimatregion geblieben. Er ist im Münsterland aufgewachsen und 2008 nach Vechta gekommen, um Soziale Arbeit zu studieren. Fünf Jahre später schloss er den Studiengang erfolgreich mit einem Master ab. Er war einer der ersten 15 Studierenden an der Universität Vechta, die im Jahr 2011 ein Deutschlandstipendium erhalten haben. Insgesamt hat die Universität Vechta seit Start des Stipendienprogramms 329 Deutschlandstipendien vergeben.

Jan-Hendrik Stockmann arbeitet seit 2018 bei terra nova e. V., einem Verein, der bedarfsgerechte sozialpädagogische Hilfe für Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und Erwachsene sowie Familien anbietet. Er hat die Fachbereichsleitung für die sogenannten „Flexiblen Hilfen“ übernommen. Als Vechtaer Alumnus wirbt er etwa auf Facebook und Instagram für seine Hochschule. 

Alumni-Engagement an der Universität Vechta kann man aber auch auf ganz andere Weise zeigen. Unter dem Motto „Wir setzen auf Sie“ wirbt die Universität für Teilhabe an der Entwicklung des Standorts. Für die hochwertige Ausstattung des neuen Hörsaal- und Seminargebäudes Q kann eine Stuhlpatenschaft übernommen werden. Für eine Spende in Höhe von 250,00 Euro wird ein Stuhl mit einem Aluminiumschild versehen, das den entsprechenden Namen, eine Botschaft oder ein Logo trägt.

Porträt von Johanna Tratz, die lächelnd in die Kamera blickt.
Johanna Tratz studiert im Master Lebensmittelchemie und engagiert sich ehrenamtlich für das Deutschlandstipendium. © Netzwerk Deutschlandstipendium Karlsruhe e.V.

Netzwerk Deutschlandstipendium Karlsruhe e.V.

Engagiert zeigt sich auch die ehemalige Deutschlandstipendiatin Johanna Tratz – sie spendet dem Deutschlandstudium jede Menge Zeit und viele gute Ideen. Sie wurde vor vier Jahren während ihres Bachelorstudiums gefördert. Bei der Verleihungsfeier lernte sie das Netzwerk Deutschlandstipendium Karlsruhe e.V. kennen – und war sofort überzeugt: „Dort wollte ich mitwirken“, sagt sie. „Ich verdanke der Förderung durch das Deutschlandstipendium sehr viel und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass Deutschlandstipendium noch bekannter zu machen – vor allem bei potenziellen Fördernden“, so die Masterstudentin im Fach Lebensmittelchemie. Der gemeinnützige Verein Netzwerk Deutschlandstipendium Karlsruhe e.V. verbindet aktuelle Geförderte, Alumni und Fördernde des Deutschlandstipendiums in Karlsruhe. Als hochschulübergreifende Plattform steht der Verein Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten aller dort ansässigen Hochschulen offen – so gehören neben Studierenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) auch Geförderte der Hochschule Karlsruhe (HKA) sowie weiterer Hochschulen dem Netzwerk an. Johanna Tratz hat ehrenamtlich die Leitung des Ressorts Ideelles Förderprogramm übernommen.

Sie sorgt mit ihrer Vereinskollegin Anne Bayer sowie einem engagierten kleinen Team für ein ergänzendes ideelles Förderprogramm für die durch das Deutschlandstipendium Geförderten im Raum um Karlsruhe. „Wir alle haben von der Förderung profitiert und geben nun unsererseits die guten Erfahrungen weiter“, sagt Johanna Tratz. 

Ideeller Support ergänzend zur finanziellen Förderung

20 Aktive organisieren Workshops, Vorträge, Exkursionen und Freizeitangebote für die 500 Mitglieder im Verein. Diese tauschen sich untereinander aus, knüpfen Kontakte, bilden sich weiter und genießen es, Freizeitaktivitäten mit Gleichgesinnten zu unternehmen. Vor bald zehn Jahren hat sich der Verein gegründet. „Die Idee war damals, neben der finanziellen Unterstützung auch für ideellen Support zu sorgen, so wie es auch andere Stipendien anbieten“, schildert Johanna Tratz. Ihr Ressort arbeitet ambitioniert – es stellt zwei Veranstaltungen im Monat auf die Beine. „Wir decken möglichst vielfältige Aspekte ab, Ziel ist, dass wir alle über den Horizont hinausblicken und möglichst viel Input bekommen“, so Johanna Tratz. Sie und ihr Team ermöglichen Fachvorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des KIT, aber auch Lesungen von Autorinnen und Autoren, Diskussionsrunden mit prominenten Journalistinnen und Journalisten oder Führungspersönlichkeiten aus dem Vorstand oder der Geschäftsleitung großer Unternehmen. Exkursionen führen etwa ins Europäische Parlament, ins Logistikzentrum eines global agierenden Online-Versandhändlers, ins Bundesverfassungsgericht oder auch ins Rathaus von Karlsruhe, wo sich Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup Zeit für den Austausch mit der Besuchergruppe genommen hat. Dass er die Schirmherrschaft für das ideelle Förderprogramm übernommen hat, zeigt seine besondere Verbundenheit mit dem Deutschlandstipendium, sowie seine Wertschätzung und Unterstützung der Initiative.

Stand: August 2022