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4 Faktoren erfolgreicher Netzwerkarbeit

Wie gestalten wir Netzwerke so, dass sie langfristig erfolgreich sind? Das haben wir den Experten Prof. Dr. Jörg Fischer von der Fachhochschule Erfurt gefragt. Herausgekommen sind dabei vier Faktoren – von „A“ wie „alle ziehen an einem Strang“ bis „Z“ wie „gemeinsame Ziele“.

Wie gestalten wir Netzwerke so, dass sie langfristig erfolgreich sind? Das haben wir den Experten Prof. Dr. Jörg Fischer von der Fachhochschule Erfurt gefragt. Herausgekommen sind dabei vier Faktoren – von „A“ wie „alle ziehen an einem Strang“ bis „Z“ wie „gemeinsame Ziele“.

Prof. Dr. Jörg Fischer
Prof. Dr. Jörg Fischer von der Fachhochschule Erfurt © Fachhochschule Erfurt

1. Alle ziehen an einem Strang: Schaffen Sie die Grundlage Ihrer Zusammenarbeit

Vom individuellen Interesse zu einem gemeinsamen Sinn: „Ein erfolgreiches Netzwerk entwickelt sich, wenn es gelingt, aus individueller Motivation einen gemeinsamen Sinn zu schaffen und langanhaltende Motivation sicherzustellen“, weiß Jörg Fischer. Wer sich bloß für eigene Ziele einsetzt, wird scheitern. Denn ein Netzwerk ist mehr als die Summe seiner Mitglieder. Seine Wirksamkeit beruht auf dem Prinzip des Gebens und Nehmens. Erst wenn wir uns darüber im Klaren sind, kann vernetztes Denken und Handeln sein volles Potenzial entfalten. Und das geht weit über individuelle Fähigkeiten hinaus.

2. Ohne Vertrauen geht’s nicht: Erarbeiten Sie eine gemeinsame Kultur

Netzwerke sind besonders haltbar, wenn ihre Mitglieder vertrauensvoll miteinander umgehen und sich gegenseitig akzeptieren: „Vertrauen bildet die Basis eines jeden Netzwerks. Ohne Vertrauen gibt es keine effektive Zusammenarbeit und Motivation der Mitglieder“, so Jörg Fischer. Dabei helfen Regeln. Sie sind nicht vorgegeben, sondern werden von den Mitgliedern aufgestellt und überwacht. Es lohnt sich deswegen, in eine gute Netzwerkkultur zu investieren. Natürlich können auch in funktionierenden Netzwerken Konflikte entstehen. Doch das muss nichts Schlechtes sein. Unser Experte rät: „Netzwerke sollten ihre gemeinsame Motivation immer wieder hinterfragen und ihre Schnittmengen suchen.“

3. Erfolg beflügelt: Formulieren Sie ambitionierte und erreichbare Ziele

Wie lässt sich der Erfolg eines Netzwerks messen? Was hält die Netzwerkmitglieder zusammen? Um sich auf eine gemeinsame Mission zu begeben, brauchen Sie ein klares Ziel. Doch Ziele haben in Netzwerken noch eine weitere Funktion: Gerade in stürmischen Zeiten sorgen sie dafür, dass das gemeinsame Vorhaben auf Kurs bleibt und die Motivation nicht über Bord geht. „Überlegen Sie sich gut, was Sie erreichen möchten. Stellen Sie passende Ziele auf, die durchaus ambitioniert sein können, aber gleichzeitig erreichbar sind, wenn sich das Netzwerk richtig anstrengt“, rät Jörg Fischer.

4. „Über was reden wir hier eigentlich?“ Kommunikation ist der Schlüssel

Reden hilft! Wie wir miteinander sprechen, entscheidet über Erfolg und Misserfolg eines Netzwerkes. Das bestätigt auch unser Experte: „Erfolgreiche Netzwerkarbeit erfordert hohe Kommunikationskompetenzen der Akteure. Dazu gehört, eigene Botschaften zu formulieren, verständlich zu argumentieren, andere Positionen auszuhalten und eine auf Ausgleich setzende Diskussion zu führen.“ Dabei hilft es, sich zu fragen: „Wie kommuniziere ich?“ „Mit wem habe ich es zu tun?“ „Sind alle wichtigen Akteure im Boot?“ Ein Netzwerk, in dem die Mitglieder konstruktiv Austausch sind, hält auch unterschiedliche Ansichten aus.

Prof. Dr. Jörg Fischer

Prof. Dr. Jörg Fischer von der Fachhochschule Erfurt ist Leiter des Instituts für kommunale Planung und Entwicklung mit dem Schwerpunkt Lokale Netzwerkentwicklung.