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Über den eigenen Tellerrand hinausschauen

Weitreichende Veränderungen in der Gesellschaft fordern Unternehmen und Hochschulen heraus. Intensive Netzwerkarbeit ist eine Reaktion, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Davon profitieren auch die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Deutschlandstipendiums.

Wie gestalten wir die Zukunft angesichts der vielen grundlegenden Änderungen, die sich in vielen Lebensbereichen abzeichnen? Pandemie, Krieg und Klimawandel stellen die Gesellschaft vor neue Herausforderungen und wirken in das Leben jedes Einzelnen hinein. Themen wie die Energie- und Versorgungssicherheit oder die Gesundheitsversorgung werden wichtiger, während Fragen zur sozialen Gerechtigkeit oder zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter neuen Blickwinkeln betrachtet werden. Große Aufgaben löst man am besten gemeinsam, dazu braucht es den Austausch von Wissen ebenso wie die Möglichkeit zur Beteiligung. Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen, die sich im Deutschlandstipendium engagieren, begreifen die Förderung als nachhaltige Investitionen in die Zukunft.  

So etwa die VNG-Stiftung, die gemeinnützige und soziale Projekte in den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Kunst, Sport, Kultur und Soziales fördert. Besonders der wissenschaftliche Austausch mit nationalen und internationalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Energiefragen und beim Umweltschutz wird von der VNG-Stiftung unterstützt. Mandy Baum, Leitende Stiftungsmanagerin, freut sich darauf, junge Talente zu entdecken. Sie baut möglichst frühzeitig den Kontakt zum Nachwuchs an den Hochschulen auf und engagiert sich in der Netzwerkarbeit. Auch die an der Universität Hamburg durch das Deutschlandstipendium geförderte Studentin Kathrin Winkler profitiert von einer starken Gemeinschaft. Ihr Stipendium wird vom UKE Alumni Hamburg-Eppendorf e.V. getragen (UKE steht für Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf). Der Verein hat eine Vielzahl von Angeboten initiiert, damit der Kontakt zur Alma Mater bestehen bleibt.

Junge Kräfte, die etwas verändern können

Die VNG-Stiftung fördert Deutschlandstipendien sowohl an der Universität Leipzig als auch an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK).Neben Fachexpertinnen und -experten braucht es heute Menschen, die vernetzt denken und über den Tellerrand schauen. Für uns ist das Deutschlandstipendium eine gute Gelegenheit, um mit Hochschulen zu kooperieren und Studierende zu fördern, die das Zeug dazu haben, die Welt von morgen zu gestalten“, sagt Mandy Baum. „So wie etwa einer unserer Stipendiaten, der ein Projekt in Peru auf die Beine gestellt hat. Gemeinsam mit seinem Vater baut er dort ein Waisenhaus. Das sind für meine Begriffe genau die Kräfte, die wir alle in unserer Gesellschaft künftig brauchen.“

Zwei Porträtbilder nebeneinander. Links blickt in eine Frau lächelnd in die Kamera. Rechts blickt eine Frau lächelnd zum Bildrand.
Deutschlandstipendiatin Kathrin Winkler (links) und Mandy Baum von der VNG Stiftung (rechts) schätzen die Netzwerkarbeit. © Privat, VNG-Stiftung

Deutschlandstipendium öffnet Türen in die Hochschulen

Für die VNG-Stiftung ist das Deutschlandstipendium eine Art Türöffner in die Hochschulen. „Wir kommen frühzeitig in Kontakt mit jungen, motivierten Menschen. Eines unserer Ziele ist es, die Region zu stärken. Dafür wollen wir kluge Köpfe hier halten – wer hier studiert, soll auch gerne hierbleiben wollen“, sagt Mandy Baum. Wichtig dafür sei eine gut funktionierende Hochschullandschaft, die Austausch ermöglicht in den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Kunst, Sport, Kultur und Soziales. „Ich glaube, das darf man nicht unterschätzen, das ist ein wichtiger Standortfaktor. Salopp gesagt, hängt eigentlich alles mit allem zusammen.“  Die durch das Deutschlandstipendium Geförderten profitieren vom Netzwerk der VNG-Stiftung. Sie erhalten die Möglichkeit, freiwillige Praktika zu absolvieren oder knüpfen Kontakte zu Unternehmen in der Gegend. Die VNG-Stiftung kooperiert mit weiteren Stiftungen im Netzwerk Leipziger Stiftungen und hat zum Beispiel die Initiative „Verbundnetz für Wärme“ etabliert. Das Förderprogramm lädt unter anderem zu Runden Tischen zum Thema Energie ein und arbeitet mit regionalen Stadtwerken zusammen.

Stipendium über den Verein UKE Alumni Hamburg-Eppendorf

Auch Kathrin Winkler profitiert von einem Netzwerk. Die Wahl-Hamburgerin hat 2021 einen beruflichen Neustart gewagt und ein duales Studium der Hebammenwissenschaft begonnen. Sie erhält finanzielle Unterstützung durch das Deutschlandstipendium und freut sich darüber hinaus über die Angebote des Vereins UKE Alumni Hamburg-Eppendorf. Nach ihrem ersten geisteswissenschaftlichen Studium arbeitete sie einige Jahre im betriebswirtschaftlichen Bereich und gründete unter anderem einen Bioladen.

Neue Impulse beim Thema Gesundheit

Seit der Geburt ihrer Kinder entdeckte sie ihre Faszination für die Geburtshilfe. „Diese Entwicklung knüpft eigentlich daran an, dass ich mich schon immer für das Thema Gesundheit interessiert habe, aber nach dem Abitur nichts in Richtung Medizin studieren wollte. Ärztin, die sich um Kranke kümmert, wollte ich nicht werden, also habe ich etwas Geisteswissenschaftliches studiert und mich in einigen Berufen ausprobiert.“

Hochschulübergreifender dualer Studiengang

Die dreifache Mutter begann das duale Studium der Hebammenwissenschaft. Die Medizinische Fakultät der Universität Hamburg und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg bieten den hochschulübergreifenden Studiengang in Kooperation mit einer Klinik an – ein gutes Beispiel dafür, dass alle an einem Strang ziehen, etwa wenn es um die zukunftsorientierte Ausbildung im traditionellen Beruf Hebamme geht. Kathrin Winkler pendelt zwischen Hörsaal, Kreißsaal und Familie. Ihr gefällt, dass sie ihr theoretisches Wissen gleich in der Praxis vertiefen kann, zudem mag sie die vielfältigen Aspekte in diesem Beruf. Sie erlangt medizinisches Know-how, beschäftigt sich aber auch mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Familienplanung, Schwangerschaft und Geburt. Sie kann wissenschaftliche und berufspraktische Blickwinkel miteinander kombinieren, erhält einen akademischen Abschluss (B.Sc.) und eine Berufszulassung als Hebamme. Kathrin Winkler ist so angetan von ihrem Studiengang, dass sie heute schon mit dem Gedanken an eine Promotion liebäugelt.

Vereinbarkeit von Studium und Familienalltag

Die finanzielle Unterstützung durch das Deutschlandstipendium verschafft ihr zusätzliche Flexibilität bei der Kinderbetreuung. „Mein Mann und ich geben uns größte Mühe bei der Organisation des Familienalltags, aber bei meinem Beruf, der teilweise im Schichtbetrieb stattfindet, und mit drei Kindern passiert immer mal etwas Unvorhersehbares, auf das wir flexibel reagieren müssen“, schildert Kathrin Winkler. Wann immer sie es zeitlich einrichten kann, nimmt sie die Angebote im Begleitprogramm des Deutschlandstipendiums wahr. „Das ist wirklich wertvoll. Zum Beispiel werden Fachvorträge geboten oder wissenschaftliche Lerntechniken vorgestellt, manchmal werden auch Konzerte organisiert – es bieten sich dadurch jedenfalls immer gute Gelegenheiten, Kenntnisse zu vertiefen und den eigenen Horizont zu erweitern“, sagt Deutschlandstipendiatin Kathrin Winkler.

Stand: Dezember 2022